– Unternehmen und Kultur
Managed Services:
„Wie ein wohlklingendes Orchester“
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- Kristina Schreiber
– ABSTRACT
Er gehört zu den langjährigen Mitarbeitenden der Technologieberatung, denn: Roger Wollert ist bereits seit 2005 Teil von IKOR. Damals betreute der Managed-Service-Experte Industriekunden, und das tut er heute nach wie vor: „Seit 2017 bieten wir die komplette Run-and-Change-Betreuung an. Damals kam der erste Großkunde, der seine SAP-Betreuung komplett an uns ausgelagert hat“, erinnert sich Roger. Im Interview berichtet er, wie sich Wartung und Betrieb über den Zeitverlauf verändert haben. Und wie sich der IKOR-Fachbereich Managed Services (vormals: „Dock Application Lifecycle Management“), den Roger gemeinsam mit Katja Schmidt führt, kontinuierlich an sich ändernde Branchenbedürfnisse anpasst. Sein Credo: „Den Wandel mitgestalten!“
– Fast Lane
In diesem Artikel erfahren Sie:
- Welche Managed-Service-Themen ihn umtreiben.
- Wie sich der Geschäftsbereich bei IKOR im Zeitverlauf verändert hat.
- Wie Katja Schmidt und er als Führungsduo Trends und veränderte Kundenbedürfnisse in ihre Leistungen implementieren.
- Welche Rollen beide an der Doppelspitze ausfüllen.
- Welches Rogers Team-Highlight ist.
Du bist von Run and Change, der Wartung und dem Betrieb von IT bei IKOR kaum wegzudenken. Um welche Themen kümmerst du dich in einer durchschnittlichen Woche?
Roger Wollert: Ich kümmere mich vor allem darum, das Geschäft auf- und den unmittelbaren Kundenkontakt auszubauen sowie stabil zu halten und die Erwartungen unserer Kunden sicherzustellen – etwa im Hinblick auf die Gestaltung von Managed Services unter SAP S/4HANA oder im Cloud-Kontext. Und: Unseren Kolleginnen- und Kollegenstamm nicht nur zu motivieren. Mir geht es darum, sie zu halten und weiterzuentwickeln. Das Ausbildungskonzept von Fachinformatikerinnen und Fachinformatikern bei IKOR habe ich beispielsweise mitgeprägt und bis 2017 begleitet. Dieses können wir mittlerweile als Erfolgsgeschichte verbuchen: Bis heute findet der „Nachwuchs“ in vielen unserer Bereiche eine dauerhafte Heimat.
Seit deinem Eintritt bei IKOR 2005 hat sich in eurem Bereich vermutlich viel getan?
Roger: Der Anspruch hat sich verändert. Die Kunden verlassen sich auf uns, und das können sie auch. In vielen Unternehmen sind wir ein Teil der IT. Das Vertrauensverhältnis ist stark gewachsen, denn viele unserer Kunden betreuen wir schon seit mehr als zehn Jahren.
Was hat sich noch verändert?
Roger: Mittlerweile adaptieren wir unser Leistungsangebot – Methoden und Themen – auch für andere Branchen, weil der Betrieb dort immer mehr an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus sind IKOR und die X1F-Gruppe mittlerweile stark verzahnt. Managed Services sind jetzt aus Gesamtmarkensicht ein signifikanter Baustein innerhalb des Leistungsangebots für unsere Kunden.
„Robotik wird die Qualität und Leistungsfähigkeit des ,Run and Change‘ unserer Kunden sichern. Im IT-Umfeld sind die Anforderungen nicht nur hinsichtlich der Effizienz ausgeprägt, sondern auch wegen des demografischen Wandels.“
Roger Wollert
Du führst gemeinsam mit Katja Schmidt das Anfang 2024 neu aufgestellte Center of Excellence „Managed Services“, das aus dem das früheren „Dock Application Lifecycle Management“ hervorgegangen ist. Wie läuft euer beider Zusammenarbeit?
Roger: Katja hat von Beginn an wichtige Akzente gesetzt, u.a. mit Ideen und Konzepten, wie wir Betrieb und Wartung auf andere Branchen ausrollen. Dank ihrer ausgeprägten Versicherungs-Expertise bieten wir unsere Leistungen jetzt auch für weitere Branchen an und wachsen damit ebenfalls personell. Die Geschäftsausweitung bringt es jedoch mit sich, auch andere Skills und Mentalitäten zusammenzuführen. Kurz: Es geht vor allem um die Zusammenarbeit von Menschen.
Welche Business-Ziele habt ihr euch für dieses Jahr gesetzt?
Roger: Wir werden mehr Geschäft in der Versicherungswirtschaft aufbauen. Dank Katja sind wir hier bereits erfolgreich: Wir übernehmen etwa den Betrieb für eine Großversicherung; an weiteren potenziellen Neukunden sind wir dran. Ein wichtiges Thema ist die Integration weiterer X1F-Töchter in eine zentrale X1F-SAP-Landschaft. Wir sind stolz darauf, dass die X1F-Gruppe hier auf uns setzt.
Mit dem Fokus auf große Versicherungskunden, den du ansprachst, greift ihr einen Markttrend auf …
Roger: Dabei handelt es sich sogar um viel mehr als nur um einen Trend. Auch für regulierte Branchen und deren IT-Dienstleister sind Managed Services mittlerweile eine Notwendigkeit, weil Services und Produkte aus unserer Perspektive wichtig für die unternehmerische Zukunft sind. Das haben unsere Firmengruppe X1F und IKOR übereinstimmend festgestellt und wir für uns festgelegt: Unternehmen fordern nicht nur eine kontinuierliche Zusammenarbeit. Verbunden mit dem Potenzial unserer Technologie-Schwesterunternehmen in regulierten Branchen, die Managed Services bisher noch nicht intensiv nutzen, entstehen umfassende Möglichkeiten. Versicherungen gehen die Betriebs- und die Wartungsauslagerung immer häufiger an.
Dieses Phänomen erfordert wiederum mehr Präsenz eures Fachbereichs …
Roger: Richtig. Gleichzeitig schärft IKOR sein Profil und generiert wiederkehrende Einkünfte, während auf Kundenseite das Bewusstsein dafür wächst, alles auszulagern, was nicht zum Kerngeschäft gehört. Hier unterstützen wir mit automatisierten Prozessen. Ziel ist es, einen zukunftsfähigen Betrieb nicht nur aufzubauen, sondern auch weiterzuentwickeln. Robotik wird beispielsweise in den kommenden Jahren die Qualität des „Run and Change“ unserer Kunden sichern. Denn damit lässt sich die Leistungsfähigkeit steigern. Im IT-Umfeld sind all diese Tendenzen nicht nur wegen erhöhter Effizienzanforderungen, sondern auch wegen des demografischen Wandels besonders ausgeprägt.
Du sprachst die Menschen an: IT- Expert:innen mit dem erforderlichen Cultural Fit zu finden, zu gewinnen und zu binden, gleicht im Moment Schwerstarbeit. Wie bereitet ihr die Basis für Team-Wachstum und weiterhin personelle Kontinuität?
Roger: Wir brauchen nicht nur Personen mit hoher Fachexpertise. Wir benötigen auch Menschen mit einem ausgeprägten Mindset: Unsere Kunden decken in der Regel einen hohen Anteil der Tageszeit ab. Da ist es nicht hilfreich, wenn die Kolleginnen und Kollegen starr von 8 bis 17 Uhr arbeiten wollen. Gegebenenfalls betreuen wir einen Kunden mit flexiblen Servicezeiten. Das bedeutet entsprechende Bereitschaftsdienste in der Nacht, an Wochenenden und an Feiertagen. Deshalb wünschen wir uns, dass neue Mitarbeitende smarte Betreuungsmodelle mitentwickeln – Modelle, die beschreiben, wie wir eine umfassende Betreuung garantieren können. Darüber hinaus fragen unsere Kunden auch immer stärker die Betreuung von Cloud-Lösungen nach. Auch hier müssen wir Mechanismen für einen funktionierenden Betrieb nutzen, gerade weil ein Hyperscaler andere Betriebsanforderungen stellt.
Wenn wir von Leistungsqualität sprechen, müssen wir auch von Mitarbeiterbindung ans Unternehmen sprechen. Immerhin weiß ich, dass es im Managed-Services-Team eine äußerst geringe Fluktuation gibt. Wie kommt das?
Roger: Unser Team ist wie ein wohlklingendes Orchester – weshalb viele der Azubis bleiben, die wir ausgebildet haben. Einige davon sind schon sehr lang bei uns. Unser persönliches Miteinander kommt über die Verbundenheit, die gemeinsame Verantwortung. All das prägt unser Team seit Jahren. Bei uns kannst du mit jeder Frage auf jeden zugehen und bekommst in der Regel eine konstruktive Antwort. Es gibt kein Herrschaftswissen. Wir sind unterschiedlichste Charaktere, und alle bringen hohe Expertise und Kommunikationsfähigkeit mit.
Was macht euer Team demnach so erfolgreich?
Roger: Die Verbindlichkeit dem Kunden gegenüber bildet die große Klammer. Man kann sich auf uns verlassen, getreu der Maxime: IKOR ist Teil Ihrer IT.
Was treibt euch bei „Run and Change“ derzeit am meisten um?
Roger: Beim Betrieb, dem Run, geht es uns – ganz klassisch – darum, ob alle Programme bzw. Schnittstellen beim Kunden kontinuierlich und sauber gelaufen sind, und ob es u.a. Störeinflüsse gibt. Darüber hinaus ist es unsere Aufgabe, stetig Funktionen, Prozesse oder Lösungen zu verändern und anzupassen. Change bedeutet für mich: Gemeinsam mit den Kunden aus verschiedenen Branchen Lösungsszenarien zu konzipieren, zu entwickeln, zu integrieren und in den laufenden, normalen Betrieb zu überführen. Dies gilt mehr denn je für regulierte Märkte wie Versicherungen und Finanzinstitute. Dies gilt aber auch für Industriekunden.
Welche Rolle kommt aktuell der Führung eures Fachbereichs zu?
Roger: Seit 2005 habe ich ein konstantes Team um mich, das sich immer weiterentwickelt hat. In der Folge funktioniert das Miteinander mehr oder weniger auf Zuruf. Wir kennen uns sehr gut und vertrauen einander. Durch IKORs Wachstumsstrategie kommen jetzt immer mehr neue Kolleginnen und Kollegen mit anderen Mentalitäten dazu. Dadurch bekommt auch das Thema Führung eine andere Bedeutung.
Apropos: Du teilst Dir die Teamführung mit Katja. Wie unterscheiden sich eure Rollen?
Roger: Ich freue mich, dass Katja neue Impulse mitbringt und wir uns sinnvoll ergänzen. Die Kombination ist aktuell genau richtig, und perspektivisch wird sich die Teamführung ganz sicher auch immer weiterentwickeln. Künftig ist die Gen Z am Ruder – und das ist gut so. Aber zurück zu deiner Frage: Ich bringe die langjährige Kunden- und Fachexpertise mit, während Katja ihre Erfahrungen in der Versicherungswirtschaft eingibt und das neue „Center of Excellence“ aufbaut. Diese ist eng mit den Branchen-fokussierten Fachbereichen verzahnt, vor allem mit den Kolleginnen und Kollegen mit Fokus auf Insurances & Corporates.
Welches ist dein größtes Highlight in deinen knapp 20 IKOR-Jahren?
Roger: Das Team ist mein Highlight! Außerdem ist es für mich ausschlaggebend, dass wir in all dieser Zeit immer eine große Konstanz vorweisen konnten. Drumherum hat sich viel geändert und wir haben unseren Job immer super gemacht – ohne dabei altbacken zu sein. Wir haben ein hohes Kundenverständnis bewiesen und gleichzeitig immer den Wandel mitgestaltet. Durch unsere kontinuierlich gute Arbeit haben wir eine positive Wahrnehmung im Unternehmen erworben und bilden einen wesentlichen Teil der IKOR- und X1F-seitigen Zukunftsstrategie ab. Außerdem haben wir Spaß und können gemeinsam lachen. Das finde ich gut.